Gesundheitliche und betriebliche Auswirkungen von Mobbing
Fasst man die Untersuchungen zusammen, so lassen sich nach Zapf (1999, S. 19) folgende Symptome bzw. Beschwerden bei den Mobbingopfern feststellen:
Angespanntheit, Nervosität, Kopfschmerzen, Schlafschwierigkeiten, depressive Verstimmungen, obsessives Verhalten, Angststörungen und PTBS. Fischer und
Riedesser (1998) beziehen sich nach Sichtung der Literatur vor allem auf die zwei folgenden Varianten: externe Depression und extreme Obsession. Gerade die
im Zusammenhang mit der Obsession auftretende Tendenz die eigene Mobbingsituation immer wieder zwanghaft zu erzählen, kann auch bei den
Angehörigen im Laufe der Zeit zu Ablehnung führen. Das "Genervtsein" der Zuhörer und die damit einhergehende Hilflosigkeit, nichts ändern zu können,
kann für den Mobbing-Betroffenen dazu führen, dass sich seine Depressivität noch verstärkt.
Am Ende eines langen Mobbingprozesses steht nicht selten der Anschluss aus der Arbeitswelt in Form von Krankschreibungen, Frührente, Kündigungen, Abfindungen etc.. Zapf (1999) weist auf die Kostenfrage hin, die nach seiner Meinung von immenser Bedeutung ist. Es entstehen
- Kosten durch Fehlzeiten
- Kosten durch Kündigungen und Versetzungen
- Kosten durch Reduktion des Commitments (Dienst nach Vorschrift)
- Kosten durch mobbingbedingte arbeitsorganisatorische Probleme, z. B. ungenügende Informationsweitergabe
- Kosten durch Rechtsstreitigkeiten
Kosten durch Zeit, die Opfer, Täter aber auch Gremien für den Mobbing-Fall aufwenden. Panse und Stegmann (1998) sehen in ihrem Buch "Kostenfaktor Angst" (S. 155) Mobbing auch im Zusammenhang mit Ängsten am Arbeitsplatz und rechnen aus ihrer Sicht bei 1,2 Millionen Beschäftigten in Deutschland, die bei der Arbeit systematischen Psychoterror ausgesetzt sind, mit Gesamtkosten in Höhe von 30 - 100 Milliarden Euro jährlich.